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"Lange hatte es so ausgesehen,
als ob mein Leben gleich anfangen würde-
mein wirkliches Leben

Aber immer war noch irgendetwas im Wege:
etwas, was ich noch kriegen müsste,
eine Sache, die noch zu Ende gehen müsste,
Zeit, die noch vergehen müsste,

eine Schuld, die noch abgetragen werden müsste,
aber d a n n würde mein Leben beginnen.

Schließlich dämmerte mir...
dass diese Hindernisse mein wirkliches Leben waren."

 (Thomas Merton

Das hat gerade noch gefehlt ;-)

Nicht nur der Seele etwas Gutes tun, auch dem Körper....
Das bringt die ver-blüffende Balance... Deshalb...Endlich auch direkt über mich
 

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Gelassenheit: Mehr leben, weniger beurteilen 

Die amerikanischen Organisationsspezialistinnen Connie Cox und Cris Evatt bringen ihre Erfahrungen auf eine einfache Formel: Die unordentlichste Gegend im Leben ist unser Gehirn. Um heiterer, einfacher und gelassener zu leben, muss man vor allem dort aufräumen. Zum Einstieg eine Übung: Denken Sie an jemanden, über dessen Verhalten Sie sich immer wieder ärgern. Schreiben Sie einen Satz auf ein Stück Papier, der die einfache Struktur hat:

"________________ (Name der Person) sollte _____________."

Bitte machen Sie diese Übung nicht im Kopf, sondern schreiben Sie wirklich etwas auf das Blatt. Je konkreter der Satz formuliert ist, desto besser.

Urteil und Realität unterscheiden sich

Der Hintergrund: Was unser Gehirn in Unordnung bringt, ist der Wust an negativen Urteilen, die wir im Kopf haben. Der Satz, den Sie aufgeschrieben haben, formuliert eines dieser Überzeugungsurteile. Er beschreibt, wie sich andere verhalten sollten:

Peter sollte fleißiger lernen. Joachim sollte pünktlicher sein. Vera sollte mit dem Rauchen aufhören.

Urteile unterscheiden sich – das ist ihr Wesen – von der Wirklichkeit. Die Wirklichkeit hingegen beschreibt, wie sich Menschen tatsächlich verhalten: Peter ist faul. Joachim ist unpünktlich. Vera raucht wie ein Schlot.

Urteile vermehren sich wie Krebs

Aus einem Urteil erwachsen wieder weitere. Beim Beispiel vom faulen Peter könnten das sein: Peter wird durchfallen. Er wird von der Schule fliegen. Er bekommt keinen Beruf. Er wird persönlich abstürzen. Er wird kriminell und rauschgiftsüchtig ... Das lässt sich beliebig fortsetzen. Dadurch wird die negative Orientierung des Gehirns immer stärker, bis sie die Wahrnehmung beherrscht und verzerrt.

Befreien Sie sich davon, Probleme anderer zu lösen

Es gibt 3 Bereiche im Leben:

Das Leben an sich. Das sind die Naturgesetze. Sie sind außerhalb Ihrer Einflussmöglichkeit.

Das Leben der anderen. Das ist der Bereich, den Sie in der Schreibübung mit den "Sollte"-Sätzen benannt haben.

Ihr eigenes Leben.

Die simplify-Botschaft dazu lautet: Kümmern Sie sich einzig und allein um diesen 3. Bereich, um Ihre Persönlichkeitsentwicklung.

Es kann eine schreckliche Last sein, ständig nach Lösungen für die Probleme anderer Menschen zu suchen. Solche Lösungsideen belasten Ihr Gehirn und Ihre Seele.

"Nichts wird Ihr Leben so sehr vereinfachen wie die Beschränkung auf die Angelegenheiten, die Sie selbst ändern können", schreibt der Psychologe Jack Dawson.

Urteile können krank machen

Lesen Sie noch einmal Ihren aufgeschriebenen Satz (Wenn Sie noch nichts geschrieben haben, tun Sie’s jetzt!). Wie fühlen Sie sich dabei? Empfinden Sie Glück? Oder Zorn, Trauer, Angst? In der Regel sind es unangenehme Gefühle, die sich unter dem Sammelbegriff Stress zusammenfassen lassen. Wodurch wurde dieser Stress hervorgerufen? Einzig und allein durch Ihre Gedanken! Dafür zahlen Sie einen hohen Preis.


Kritische Urteile können einsam machen

Während Sie kritisch über jemand anders denken, schaden Sie Ihrer Fähigkeit zum sozialen Kontakt. Selbst ein so harmloser Gedanke wie "Was hat der für schreckliche Hosen an!" zieht einen Strom weiterer Urteile mit sich: "Er achtet nicht auf sich. Er hat einen schlechten Geschmack. Er verkommt langsam. Von so jemanden sollte man sich fernhalten." Dawson hat herausgefunden, dass Menschen mit negativen Überzeugungen messbar schlechter zuhören als solche mit möglichst objektiven Ansichten.

Mehr Glück ohne kritische Urteile

"Aber der Mensch braucht doch Werte und Richtlinien", ist der häufigste Einwand gegen das Entrümpeln des Urteils-Gehirns. Seien Sie unbesorgt – der Mensch verhält sich auch ohne den Wust angelernter Urteile richtig. Vertrauen Sie auf die Urteilskraft der Natur, auf den Instinkt des Lebens.

Der Psychologe Jon Kabat-Zinn hat es erforscht: Nicht-urteilende Menschen treffen Entscheidungen mit größerer Klarheit als urteilende. Nicht-urteilende leben nach einfachen ethischen Prinzipien, sind effektiver im Handeln und fühlen sich glücklicher.

So entrümpeln Sie Ihr Gehirn

Jeder Mensch hat erstaunliche natürliche Fähigkeiten für ein entspanntes, fröhliches Leben und für Glück. Sie sind nur unter einem Berg von Überzeugungen und Glaubenssätzen vergraben. Die Verhaltenstrainerin Byron Katie hat 2 einfache Techniken entwickelt, mit denen Sie sie freilegen können.

Technik 1: Zweifeln!

Wenn Ihnen eine Urteilskette in den Kopf kommt ("Mein Ehepartner sollte mehr zu Hause sein. Er lässt mich allein. Er liebt mich nicht."), dann zweifeln Sie sie probeweise einmal an: Ist Ihre Sicht zwangsläufig die einzig mögliche? Könnte es nicht sein, dass ein anderer dies ganz anders beurteilt? ("Er reibt sich auf für seine Familie. Er will, dass es euch allen gut geht. Er stellt seine eigenen Bedürfnisse ganz hinten an.")

Solcher Zweifel ist eine äußerst wirkungsvolle Aktion, denn er stellt die unendliche Fortsetzung der angehängten Beurteilungen in Frage. Sie sollen dabei, so Katie, nicht die Fehler des anderen schönreden, sondern sich bemühen, klar die Fakten zu sehen.

Technik 2: Umdrehen!

Ersetzen Sie den Namen der anderen Person bei Ihren angehängten Urteilen durch das Wort "ich". Spüren Sie, ob das bei Ihnen etwas zum Klingen bringt: "Ich lasse ihn allein. Ich liebe ihn nicht. Ich bin wie alle anderen." Könnte das der Grund seiner Abwesenheit sein? Dazu sind Urteile eigentlich da: damit Sie sich selbst einschätzen und selber wachsen, also für die Persönlichkeitsentwicklung. Gegenüber anderen angewendet, sind sie Gift. Für Sie selbst jedoch sind sie Medizin. Urteile sind Heilmittel, nicht Waffen. Die Schriftstellerin Anaïs Nin drückte es so aus: "Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind. Wir sehen sie so, wie wir sind."

Akzeptieren Sie die Wirklichkeit ...

Ihr Partner ist oft unterwegs. Das ist Realität. Formulieren Sie die Wirklichkeit – wieder nur probeweise – zu einem Urteil um: "Er sollte unterwegs sein. Das ist gut für ihn." Anfangs eine ungeheuerliche Aussage. Aber in dieser Klarheit können Sie Ihren Ehepartner bitten, mehr bei Ihnen zu sein – erstmals ohne Druck, ohne Vorwürfe, ohne versteckte Botschaften. Denn Sie können die Entscheidung ganz und gar ihm überlassen. Es ist sein Lebensbereich. Damit ist Ordnung in Ihrem Denken – und in Ihren Beziehungen.

... damit sie sich verändern kann

Häufig, so berichtet Byron Katie, lösen sich durch die neue Sichtweise des einen Partners die Verkrampfungen des anderen. Im angeführten Beispiel: Wenn die Vorwürfe der Ehefrau aufhören, gibt der Mann seinen unbewussten Kampf gegen diese Vorwürfe auf – und kommt gerne früher nach Hause.

Ist das nicht Egoismus?

Nein, sagt Byron Katie, im Gegenteil: Wer sein eigenes Urteil zum Maßstab erklärt, macht sich zum Mittelpunkt der Welt. Wer lernt, die Wirklichkeit einfach wahrzunehmen, nimmt den Platz ein, der ihm zusteht.

Gilt das auch im Umgang mit Kindern?

Ja, sagt Byron Katie. Eltern und Lehrer kritisieren an Kindern meist das, was auch ihre eigenen Schwächen sind (siehe oben: Technik 2). Katie rät: Erinnern Sie sich, ob sich in Ihrer Kindheit durch das Urteil anderer („Du solltest fleißiger sein“) jemals etwas geändert hat. Geprägt wird ein Jugendlicher von Menschen, die ihm urteilsfrei begegnen, zuhören und ihm Großes zutrauen. Werden Sie solch ein Mensch.

Wenn Sie mehr Informationen über die Theorien und die Arbeit von Byron Katies "Center For the Work" erfahren möchten, hier die Adresse ihrer englischsprachigen Website: www.thework.org.

 

Autor: Werner Tiki Küstenmacher

 

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Heilung für schwierige Beziehungen

Dr. David D. Burns, Psychiater aus Stanford (University School of Medicine)

David D. Burns
„Feeling good Together“






 

spricht in einem Interview mit Dr. Dave
(David van Nuys bei
www.shrinkrapradio.com. Thank you so very much, David)

über „Healing troubled Relationships (Heilung für schwierige Beziehungen) und sein neues Buch „Feeling good Together“ ("Zusammen gut fühlen").
Übersetzung aus dem Englischen und Zusammenfassung: Anja Müller-Hesse

 

"Ich habe meine Arbeit als Psychologe mit der Verhaltenstherapie begonnen. Ich sehe mich allerdings nicht als Verhaltenstherapeuten oder einer anderen therapeutischen Richtung angehörig. Es gibt „Werkzeuge“, die ich mag, nicht ganze Schulen (Ideen). Das empfinde ich oft als Problem, dass da Gurus sitzen, die ihr Ding durchdrücken wollen. So als wäre z.B. die Verhaltenstherapie die Antwort auf alle Fragen. Ich unterrichte meine Studenten in 50 grundlegenden psychotherapeutischen Techniken und viele davon sind kognitiv (erkennend, wahrnehmend). Aber auch sogenannte paradoxe Techniken, motivierende Techniken, sogar einige psychodynamische Techniken und diese ganzen „Rogers-Sachen*“: Verständnis, Wärme, Vertrauen etc. 
*Carl Rogers war ein klientenzentriert arbeitender Psychotherapeut

Das Buch „Feeling good together“, das im Januar 2009 veröffentlicht wurde, ist eine Fortsetzung von „Feeling good“ von 1981.

Hier ging es um die kognitive Therapie von Depressionen. Ich dachte, man kann diese Therapieform auch für andere Probleme benutzen. Angststörungen z.B. oder Partnerschaftsprobleme. Die Idee war, dass Leute in gestörten Partnerschaften gestörte Gedanken haben und unzureichende persönliche Fähigkeiten (Skills). Sie können nicht konstruktiv streiten oder sie haben schlechte kommunikative Fähigkeiten. All diese Dinge eben… Und wenn wir ihnen jetzt diese Fähigkeiten beibringen, dann könnten sie liebevolle Beziehungen haben. So dachten wir.

Als ich diese Theorien in der Paarberatung anwenden wollte,  stellte ich fest, dass die Behandlung von Depressionen und Angststörungen ein ganz anderes Paar Schuhe ist. Es funktionierte für Paare nicht.

Also habe ich 25 Jahre gebraucht, um das Buch „Feeling good together“ zu veröffentlichen und die Dinge, die da drin stehen, könnten die Menschen irritieren oder sogar verärgern.
Das hat mich die ganze Zeit zurückgehalten.

Ich teile Paarbehandlung inzwischen in 2 verschiedene Modelle ein. Zum einen die „Defizit (Mangel)-Therapie und zum anderen die „motivational“ (anregend-motivierende)-Therapie. Die meisten Therapeuten benutzen Defizit-Modelle.
Man ist wunderbar optimistisch und geht davon aus, dass menschliche Wesen von Grund auf gut sind. Sie wollen nichts als Liebe und Freude und produktive Beziehungen.
Die Behandlungen nach der Defizit-Theorie laufen so, dass versucht wird, den Menschen Verhaltensweisen anzutrainieren, die ihnen bessere Kommunikation und gesündere Verhaltensweisen erlauben.
Wenn das getan ist, hat man liebevolle Beziehungen. So einfach soll das sein.

Defizit-Theorien gehen z.B. davon aus, dass Männer anders als Frauen sind (Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus) oder, dass Frauen viel besser über Gefühle reden können und Sprache benutzen, um Nähe herzustellen. Männer hingegen benutzen Sprache, um Probleme zu lösen oder mechanische Dinge zu tun. Dieser Unterschied in der weiblichen und männlichen Kommunikation soll der Grund aller Beziehungsprobleme sein. Diese Ideen hören sich super auf dem Papier an, aber in der wissenschaftlichen Betrachtung haben sie sich als Nonsens erwiesen. Wir alle können mehr oder weniger gut mit unseren Gefühlen umgehen (und zwar geschlechtsunabhängig).

Also beschreibe ich hier den motivationalen Ansatz, der einen großen Unterschied macht.

Es ist davon auszugehen, dass es immer 2 Seiten der menschlichen Natur gibt. Nämlich die uneingeschränkt liebenden, positiven Triebe aber eben auch die aggressiven, gewalttätigen dunklen Seiten. Das ist in jedem Menschen so (siehe C.G. Jung).

Ich denke, es ist heutzutage nicht unbedingt populär ist,  das auszusprechen, aber es ist definitiv so.

In dem Kapitel meines Buches „Why we secretly love to hate“ („Tief in uns drin gibt es etwas, das liebt zu hassen“) beschreibe ich diesen Denkansatz. Wenn wir uns in einem Konflikt befinden, ist es fast so, als würden wir uns festbeißen, weil es so gut schmeckt (wie der Hund, der sein Maul nicht mehr aufmacht, wenn er sich einmal festgebissen hat). Es gibt etwas in Auseinandersetzungen, im Konflikt, das macht regelrecht abhängig. Ich denke, wir können eigentlich genau sehen, was uns da abhängig macht, aber es gehört zu unserer dunklen Seite, die wir einfach nicht sehen wollen. Und genau darum bekommen wir Probleme.

Ein Beispiel:
Ich kenne eine absolut zerstörte Partnerschaft. Da schlägt der Mann seiner Frau jede Woche ins Gesicht und zwingt sie gewalttätig zum Sex. Tut er das, weil er einfach nicht weiß, wie man zärtlich ist, wie man Nähe herstellt? Ich glaube nicht. Ich denke, es macht ihm Spaß, sie zu verletzen. Er ist süchtig nach Macht und Kontrolle. Und... aus seiner Sicht gibt es kein Problem. Er hat eine Lösung. Er sitzt mit seinen Kumpels in der Kneipe und erklärt ihnen, was Frauen doch für Huren sind und wie sie zurechtgewiesen werden müssen. Wenn man so von außen auf ihn guckt, würde man sagen: Was für ein Loser, was für ein Depp. Ich bin mir aber sicher, dass es ihn in uns allen gibt.

Bei Vorträgen mache ich immer wieder gerne ein kleines Gedankenexperiment. Jeder kann jetzt gerne mitmachen.
Ich bitte die Leute, sich jemanden vorzustellen, mit dem sie nicht klarkommen, der sie vielleicht sogar verletzt hat. Jemand der selbstverliebt und grenzüberschreitend handelt, jemand, der seine Gefühle nicht ausdrücken kann oder jemand, der dauernd kritisiert oder bestimmen will, Recht haben will. Jedem fällt so jemand ein. Jetzt sage ich: Stellen Sie sich einen Zauberknopf vor, auf den Sie drücken können, um genau diese Person, die sie sich gerade vorgestellt haben, zu ihrem besten Freund zu machen. Ohne, dass Sie selber etwas dafür tun müssen. Es kostet gar nichts. Wer würde den Knopf drücken? Dann lacht jeder und vielleicht 2 % heben ihre Hand. Ich selber nicht.
Das ist der Punkt, sage ich. Alle wollen tolle Beziehungen mit viel Liebe und Nähe aber sie ziehen es vor, im Hinblick auf diese Person den Knopf nicht zu drücken. Ich verurteile das nicht. Sie wollen einfach nicht näher mit dieser Person zu tun haben. Sie vertrauen ihr nicht, Sie mögen sie nicht, Sie wollen keine Nähe herstellen.
Es gibt wohl etwas sehr attraktives, geradezu abhängig machendes daran, auf andere herunter zu schauen, anderen die Schuld zu geben, die Dinge an andere weiter zur reichen.
Diese Tatsache haben Beziehungstherapeuten vielleicht bisher nicht berücksichtigt. Das ist der Grund, warum ich mein Modell das Motivational-Modell nenne. Das wirkliche Problem in Beziehungen jedweder Art ist nicht, dass wir andere nicht erreichen können, sondern dass wir nicht wollen. Es gibt etwas in uns, dass regelrecht angezogen wird von der dunklen Seite.

Was haben meine Studien ergeben? Warum enden so viele Beziehungen in tiefster Verbitterung und Scheidung? Was ist das Schädlichste überhaupt?
Auf den Punkt gebracht:
Menschen, die andere für ihre Beziehungsprobleme verantwortlich machen.
Das ist der schwerwiegendste Faktor, der über Zufriedenheit oder Unzufriedenheit in partnerschaftlichen Beziehungen entscheidet.
Kaum einen Einfluss hingegen haben Verhaltensweisen oder Eigenschaften wie z.B. die devote Ehefrau und der kontrollierende, dominierende Ehemann, von denen man denkt, sie wären Faktoren, die ganz klar zum Gelingen oder Misslingen einer Partnerschaft beitragen.
Was wirklich entscheidend ist: Wenn Sie sagen, dass ihr Partner oder jede andere Person in irgendeiner Weise für Ihre Beziehungsprobleme verantwortlich zu machen ist, dann werden Sie jetzt eine lausige Partnerschaft haben und vor allem erst Recht in der Zukunft, weil diese Haltung nämlich Veränderungen und Verbesserungen in der Zukunft verhindert.

Im Gegensatz dazu steht, dass die wenigen Menschen, die ganz klar sagen, es ist mein Job, meinen Partner glücklich zu machen, es liegt nur an mir, meinen Anteil an diesem Problemen zu beleuchten und die ihr Hauptaugenmerk auf Selbstveränderung legen und nicht ihrem Partner die Schuld geben, freudvolle, liebevolle Beziehungen haben.

Das ist die wichtigste „Variable“ aber wirklich nicht die einfachste, weil ich nochmal an das kleine Experiment von vorhin erinnern möchte.
Wie war das mit den Personen, an die Sie denken sollten?
Nehmen wir an, Sie wollten gerne eine bessere Beziehung zu Ihnen haben. Welchen Preis müssten Sie bezahlen, den Sie wahrscheinlich nicht bezahlen wollen?
Hier sind wir am zentralen Punkt: Wie viele von Ihnen denken tief in Ihren Herzen, wer mehr Schuld hat an den Beziehungsproblemen? Sie oder die andere Person? Wer ist der größere Depp? Sie oder die andere Person? Natürlich die andere Person!

Welche Prognose hat jetzt wohl die Entwicklung einer liebevollen Beziehung mit anderen oder mit Ihnen selbst, wenn die Person sagt, der andere ist schuld?
Eine miserable! Ich kenne kein „Werkzeug“ in der Welt, das stark genug ist, jemandem, einer Person oder sogar einer Nation, zu helfen, der sagt, dass der Fehler beim Gegenüber liegt.
Für mich ist das der „Giftfaktor No.1“ in 90% der Beziehungsprobleme.

Meiner Lösungsidee liegen buddhistische Prinzipien zugrunde, obwohl ich mich gar nicht so gut damit auskenne. Ähnliches gibt es übrigens auch im Christlichen oder Jüdischen, in den meisten Religionen. Wovon ich spreche ist der große Tod- Tod und Auferstehung- der Tod des Ich. Das ist die nahezu philosophische Seite. Ich habe für mein Buch versucht, praktikable Techniken zu entwickeln, die den Leuten diese Dinge Schritt für Schritt näher bringen. Es ist manchmal geradezu schockierend, wie schnell das gehen kann. Bescheidenheit wird sehr wichtig, wenn man die Werkzeuge des Buches richtig benutzen will.

Hier sind die 3 fundamentalen Ideen:

No. 1 Wir sind immer der Grund der Probleme, über die wir uns beklagen

No. 2 Wir wollen das nicht wahrhaben

No. 3 Wenn Sie gewillt sind, andere Personen nicht mehr verantwortlich zu machen und anstatt dessen ihre eigene Rolle in dem Problem anzuschauen und Ihre ganze Energie darauf konzentrieren, sich selber zu verändern, können Sie schwierige Beziehungen in oft bemerkenswerter Geschwindigkeit verändern.
Manchmal in weniger als 1 Minute.

Der Preis dafür ist, bereit zu sein, Dinge über sich zu erkennen, die erstmal sehr schmerzhaft sein können.

Das ist die Voraussetzung (Grundhaltung) für die folgenden 5 Geheimnisse der effektiven Kommunikation.

Erstmal drei Fähigkeiten, die mit zuhören zu tun haben

1- Disarming Technique (Technik der Entwaffnung)

2- Thought and feeling empathy (Gedanken- und Gefühlseinfühlung)

3- Enquiries ( sanftes Nach- und Rückfragen; sich versichern)

Bei weitem die wichtigste aber auch schwierigste Methode, ist die "Entwaffnung" oder "Entlarvung", was bedeutet, die wahre Absicht und Intention der Kritik zu sehen, welbst wenn sie noch so unlogisch, lächerlich und unfair erscheint. Man möchte sich verteidigen, aber diese Methode basiert auf genau dem Gegenteil! Sich zu verteidigen, beweist die Gültigkeit der Kritik. Wenn man aber augenblicklich das Wahre der Kritik erkennt und dem zustimmt, wird der Kritisierende aufhören, darauf zu bestehen.

 

Gedanken- und Gefühlsempathie (Einfühlungsvermögen) macht Sie fähig, die Botschaft hinter der Aussage zu erspüren und durch einfaches Paraphrasieren (Wiederholen der Aussage ihres Gegenübers- siehe aktives Zuhören) Ihren Partnern mitzuteilen, dass Sie wirklich verstanden haben. Einfühlungsvermögen erfühlt, wie sich Ihr Gegenüber fühlen mag, vielleicht verletzt, ärgerlich oder „kurz vor dem Austicken“. Übrigens fällt, meiner Beobachtung nach, diese Technik profesionellen Therapeuten oft sehr schwer.

Bei weitem die wichtigste aber auch schwierigste Methode, ist die "Entwaffnung" oder "Entlarvung", was bedeutet, die wahre Absicht und Intention der Kritik zu sehen, welbst wenn sie noch so unlogisch, lächerlich und unfair erscheint. Man möchte sich verteidigen, aber diese Methode basiert auf genau dem Gegenteil! Sich zu verteidigen, beweist die Gültigkeit der Kritik. Wenn man aber augenblicklich das Wahre der Kritik erkennt und dem zustimmt, wird der Kritisierende aufhören, darauf zu bestehen.

Die Technik des Nach- und Rückfragens hilft zu erkennen, wo der andere wirklich steht, wo er herkommt.

Die nächste Möglichkeit nenne ich „I feel Statements“ (Ich fühle das, was ich sage) und bedeutet, eigene Gefühle auf eine offene, sanfte, eben diplomatische Art und Weise mitzuteilen. Auch die unangenehmen Gefühle sollten nicht versteckt, sondern mitgeteilt werden.

Die 5. meiner Techniken heißt „Stroking“ (Streicheln). Wörtliches Streicheln transportiert und fördert Respekt, gerade dann, wenn´s turbulent wird, wenn der Kampf tobt.
Sie dürfen ärgerlich sein, der andere darf genauso ärgerlich sein, aber Sie können sich entscheiden, wie Sie Ihren Ärger mitteilen. Der Ärger kann sich z.B. auch in Aggressivität ausdrücken oder auf eine renitente, passiv-aggressive Weise. Respektvolles Verhalten gibt dem Ärger einen respektvollen Ausdruck.

Das sind die 5 Geheimnisse und sie hören sich sehr einfach an, können aber auf spektakuläre Weise kraftvoll aber auch ziemlich herausfordernd sein.
Wenn man sich die Geheimnisse als 5 Tasten eines Klaviers vorstellt, dann kann man sie auch nicht nur einfach wild durcheinander drücken und erwarten, dass wundervolle Musik erklingt. Man muss daran arbeiten, es ausprobieren und verfeinern.

Nähe zu gewinnen ist richtig Arbeit und es ist, wie ich vorher schon erwähnt habe, wichtig, seinen eigenen Stolz runter zu schlucken und die Dinge durch die Augen des Gegenübers zu sehen. Es ist wirklich schwer, so zu handeln, denn wenn man von jemandem kritisiert wird, sieht es so aus, als ob man etwas gesagt bekommt, das wahr ist, das man nicht anschauen will. Wenn Sie sich verteidigen, geht die Beziehung „den Bach runter“. Wenn Sie in Wärme und Respekt die Wahrheit hinter der Kritik entdecken, können Sie die Beziehung fast plötzlich verändern. Aber es erfordert den Tod und die meisten Menschen wollen nicht sterben. Das ist der Grund, warum wir leiden.

Ich habe in meinen Verlaufsstudien außerdem herausgefunden, dass man keinem Menschen helfen kann, der das nicht wirklich selber will. Stellen Sie sich vor, Sie gehen nach Israel und erzählen den Israelis und Palästinensern „Hey, ich habe ein paar echt gute Techniken, mit denen wir Euch beibringen können, eine wundervolle Beziehung zu haben.“ Was werden Sie wohl hören? „Hey, das ist nicht das, was wir uns vorstellen, wir suchen nicht danach“. Es wird immer Zeiten geben, in denen die Menschen auseinander gehen und sagen „Ich will der anderen Person gar nicht so nahe sein“.

Aber die Techniken sind gut. Therapeuten können sie nutzen, um ihre Beziehungen zu ihren Patienten zu verändern, Menschen können ihre Beziehungen zu ihren Partnern verbessern und zu ihren Kindern, zu ihrer ganzen Familie.

Faszinierende Dinge können entstehen; aber nochmal, wir müssen respektieren, dass es Leute gibt, die sich schwierige Beziehungen aussuchen, die gar keine liebevollen Beziehungen haben wollen. Man wird auch in der Therapie so lange keine tollen Techniken anwenden können, bis der Patient wirklich motiviert und geradezu hungrig nach einer Änderung in seinem Leben ist. Erst muss man den Widerstand „wegschmelzen“, dann steigt die Chance auf faszinierend schnellen Erfolg.

Ich habe die Techniken hier nur angerissen, aber ich denke, es sind sehr wichtige und aufregende Aspekte angesprochen worden.“

 

 


 

Zum Vertiefen gibt es das Buch (bisher nur auf Englisch) „Feeling good together“.

 

Das Interview ist aus dem amerikanischen Transscript (hoffentlich treffend) übersetzt und nur in Auszügen (meine ganz subjektive Auswahl) wiedergegeben.
Den vollständigen Originaltext zum nachlesen und vertiefen findet man hier:

http://www.shrinkrapradio.com/205.pdf

 

21.08.2009

Anja Müller-Hesse

Stuttgart

0174 9814774

 

 

 

 

 

 

ImaFlowing® by Anja Müller-Hesse | healthcoaching@email.de Kontakt: 0174 9814774